Heute nun -in meiner Lieblingsjahreszeit-, na stimmt nicht ganz, ich finde nämlich jede Jahreszeit schön,
natürlich ist es jedoch so, daß nach dem langen, kuscheligen Winter das Kräuterfrauenherz sehr hoch schlägt, ob der herrlichen Schätze die sich jetzt überall bieten.
Wie schon letzte Woche erzählt, ist der Bärlauch mit eines der ersten Kräutlein, der mir ein größeres Arbeitspensum bereitet. Schon jetzt fange ich an- zu bevorraten.
Da der Bärlauch uns nur eine kurze Zeit gewährt, möchte ich natürlich möglichst lange etwas von dieser Pflanze nutzen. Trocknen oder einfrieren haben für mich nicht die Erfolge gebracht, die ich mir gewünscht habe.
So mussten andere Varianten her.
Die wohl Bekannteste ist die Verarbeitung zu Pesto.
Hierbei werden die Blätter zerkleinert und zusammen mit gutem Olivenöl, Nüssen oder Kernen, Parmesan, etwas Salz und ein Spritzer Zitrone püriert. In Gläser abgefüllt, mit einer Schicht Olivenöl bedeckt und gut verschlossen und kühl gestellt, hält es so mindestens ein halbes Jahr.
Die nächste Variante der Kräuterbutter ist sicherlich auch bekannt.
Dabei bringe ich die klein gehackten Bärlauchblätter zusammen in eine cremige Konsitenz mit feiner Butter.
Auch hier darf eine Prise Kräutersalz, sowie etwas frisch gemahlener Pfeffer sowie ein Spritzer Zitrone hinzu.
Gerne dürfen auch andere Kräuter schon mit hinein, besonders lecker ist eine winzig kleine Spitze von frischem Liebstöckel!!!!
Nun lässt sich Kräuterbutter auch nicht ewig halten und im Sommer zum Grillen habe ich da aber schon auch Lust drauf. So habe ich mir einen Vorrat im Gefrierschrank zugelegt. Kleine Röllchen geformt, die auch gut einzeln aus Gefrierdosen zu entnehmen sind. So komme ich auch mindestens über ein halbes Jahr.
Und sehr gerne darf auch die eine oder andere Speise mit guter Bärlauchbutter angeschwitzt oder verfeinert werden.
Das gibt ein besonders leckeres Aroma!
Die dritte und für mich wichtigste Form ist aber das Bärlauchöl!
Dazu lege ich die frischen, gereinigten und trockenen Bärlauchblätter in möglichst dunkle Gläser und begieße sie wieder mit gutem Olivenöl. Die Blätter schneide ich vorher 1-2 Mal durch und das Glas wird richtig gut gefüllt, bis kein Blatt mehr hinein geht. (Zeigen sich beim Bärlauch bereits Blüten, dürfen diese auch mit ins Öl! ) Dann also das Öl hinzu und mit einem Holzstäbchen gut die Luftblasen rausrühren.
Nun das Glas verschließen und auf einem Untersetzer möglichst hell, aber nicht in die pralle Sonne stellen. Jetzt darf ich jeden Tag- ca. 2-3 Wochen lang- vorsichtig mit dem Holzstäbchen rühren. Mit Bedacht, Ruhe und guter Energie, das Öl soll ja fein werden. Ausserdem ist das eine gute und sehr meditative Übung! In den ersten Tagen wird das Öl noch etwas über den Rand treten, deshalb der Untersetzer, und immer muss ich einen kleinen Schluck Öl nachgießen, so das das Glas stets randvoll ist. Jetzt darf das Öl nochmal 3 Wochen ruhen und all die guten Aromen und Inhaltsstoffe vom Bärlauch aufnehmen.
Danach seihe ich das Öl durch ein Tuch ab und fülle es in ganz übliche Ölflaschen.
So gewonnen, kann ich dunkel gelagert das Öl mindestens ein Jahr aufheben.
Ein Jahr in dem ich jederzeit den wunderbaren Bärlauch genießen darf.
Eine ganze Menge Speisen können dadurch verfeinert werden.
Und für Wöchnerinnen ideal, wenn kein Knoblauch gemocht wird, kann doch der Hauch von Knoblauch mit „hineinwehen“.
Sehr lecker!!!!
Nun wünsche ich für diese Woche viel Spaß beim Probieren, Nachmachen und Verkosten.
Und ich hoffe, wir alle können möglicht viele Sonnenstrahlen einfangen!
Alles Gute wünscht Kerstin